Nachruf Frau Anna Stehlin

Quelle: Distrikt Deutschland

Altar des Priorats Rheinhausen

Mit hundert Jahren starb vor wenigen Wochen Frau Stehlin, Mutter von Pater Karl Stehlin. Stellvertretend für die vielen Wohltäter der ersten Stunde unseres Werkes folgt ein (gekürzter) Auszug aus dem Nachruf.

Die Erneuerung der katholischen Tradition in Rheinhausen ist ohne die tatkräftige Mitwirkung der Verstorbenen und die ihres im Jahr 2000 heimgegangenen Ehemannes Karl und ihres Priestersohnes nicht denkbar.

Es ist ihr persönliches Verdienst, damals die Zeichen der Zeit erkannt und auf sie folgerichtig geantwortet zu haben. Die Schließung der eigenen Gastwirtschaft und die Förderung der Priesterberufung des einzigen Kindes war ein opfervoller Weg.

Inzwischen hatte ihre Familie dem Anruf des göttlichen Hohepriesters und unseres Erlösers geantwortet. Sie hatte mit der in ihrem Wohnhaus eingerichteten Kapelle der Feier der tridentinischen hl. Messe in Rheinhausen und weit darüber hinaus einen dauerhaften Wirkungskreis ermöglicht. Als die nach und nach erweiterte Hauskapelle die vielen Gottesdienstbesucher nicht mehr aufnehmen konnte, war ihre Familie sogar bereit, das eigene Wohnhaus und den Hof aufzugeben, um den räumlichen Anforderungen eines größeren Priorats Rechnung zu tragen und einen ausreichend großen Bauplatz für den geplanten Kirchenneubau bereitzustellen.

Ihre bodenständige, bescheidene und menschenfreundliche Art der Nächstenliebe und ihr eifriges Gebetsleben als Ausdruck einer opferbereiten Gottesliebe sind ein Ansporn für alle Gläubigen, die sie im Laufe ihres Lebens kennenlernen durften.

Es ist nun unsere Aufgabe, den unverfälschten katholischen Glauben in diesem Pionier- und Opfergeist der Verstorbenen weiter in die nächste Generation zu tragen und ihn allen Mitmenschen in unserem Alltag vorzuleben.