Fatimaprozessionen und Turmweihe in Deutschland

Quelle: Distrikt Deutschland

Anlässlich des Jahrestags des großen Sonnenwunders bei der letzten Erscheinung der Muttergottes in Fatima führt die Priesterbruderschaft St. Pius X. jedes Jahr an verschiedenen Orten große Rosenkranzprozessionen durch. Über 1000 Personen nahmen dieses Jahr an den vier großen in Frankfurt (270), Bonn (ca. 100), Stuttgart (230) und Riedlingen (349) teil.

In Frankfurt zog die Prozession von der Alten Oper durch die Innenstadt am Dom vorbei auf die südliche Mainseite und dann zurück bis St. Leonhard. Nur dank Führung und Begleitung durch die Polizei war ein Durchkommen durch die Fußgängerzone möglich.

Trotz des mondänen Umfelds der Finanzmetropole war immer wieder ein Passant zu sehen, der sich angesichts der Muttergottes ehrfürchtig bekreuzigte. Die Rosenkranzkönigin erwies ihren Verehrern eine große Freude, die auch von den restlichen Stadtbewohnern dankbar entgegengenommen wurde – der feuchtkalte Nebel löste sich kurz vor Beginn der Prozession auf und machte dem blauen Himmel und der strahlend warmen Sonne Platz.

In Riedlingen, der „Perle an der Donau“, wie sich die ca. 11 000 Einwohner zählende Stadt in Oberschwaben nennt, wurde die Gottesmutter von einem Pferdegespann gefahren, was außerordentlich feierlich wirkte. „Ohne Hilfe von oben erreichen wir keinen Frieden“, lautete die Grundbotschaft der Ansprache Pater Kaldenbachs über die Bedeutung der Gnadenmittlerschaft Mariens. Der Friede beginne in der guten Beziehung der Seele des Menschen zu Gott. Die Lichterprozession, an der zahlreiche Geistliche und Ordensschwestern teilnahmen, stand unter dem Motto „Deutschland dankt Maria und betet für den Frieden“.

Kirchturm in Kolbermoor

Die Vision begann mit einer schlichten Handzeichnung: Ein kleiner Weg schlängelt sich im Schatten dreier Birken den Glasberg hoch, oben thronen ein Außenaltar mit Statuen von Maria und Christus und die – noch turmlose – Kapelle Hl. Bruder Konrad.

Im Frühjahr 2022 wurde angepackt, was wohl viele länger dachten: Zu einer richtigen Kirche gehört ein Turm. Als Wahrzeichen und Erkennungsmerkmal. Als Symbol des Glaubens. Oder als „Finger Gottes“, der in den Himmel zeigt.

Nun ist es soweit: Der Traum wurde Wirklichkeit. Nach anderthalb Jahren Planungs- und Bauzeit hat auch die Kolbermoorer Kapelle Glasberg einen Finger Gottes. Für die Realisierung bedurfte es echten „Finger“-Spitzengefühls. Denn in der Zeichnung waren mehrere Bau- und Renovierungsprojekte entworfen worden, deren Umsetzung nach und nach angegangen wurde: zuerst der Kapellenweg mit schmiedeeisernem Eingangstor, der Außenaltar und später an der Nordfassade der Kapelle ein Bild des betenden hl. Konrad von Parzham. Der Turm ist im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt der Maßnahmen. Fast alle Arbeiten wurden von regionalen Handwerkern verrichtet. Einige von ihnen wohnten der Turmsegnung am Kirchweihsonntag bei.

Pater Jaromír Kučírek, der den Turmbau initiiert und betreut hatte, verglich in seiner Predigt den Kapellenturm in Kolbermoor mit einem Wacht- und Leuchtturm, der immer zugleich nach innen und nach außen ausstrahle. Er führe im Vertrauen auf Gott in den Himmel.

Bei der Turmsegnung schien die bayerische Sonne unerwarteterweise auf die Anwesenden und den neuen Turm herab – vorhergesagt war Regen.

In der an die Segnung anschließenden Gemeindefeier begrüßte der Seelsorger, Pater Franz Amberger, den Landrat und dankte für den hohen Besuch. Landrat Otto Lederer dankte seinerseits für die Einladung, gratulierte in seinem Grußwort zum neuen Turm und wies auf die Orientierung stiftende Kraft des Turms für viele Menschen im Landkreis hin. Der Bau stelle auch eine beachtliche Maßnahme zur Stadtverschönerung dar.

Sowohl die Geistlichen als auch der Landrat dankten allen Gläubigen, Wohltätern und Helfern, die zur Realisierung des Turmbaus beigetragen haben. Sie hoben dabei den Großmut und den besonderen ehrenamtlichen Einsatz derer hervor, ohne die die Umsetzung dieses Projekts nicht möglich gewesen wäre.